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Zweiter Teil des Tagebuchs meiner Reise durch Kamerun, Nigeria und Benin

11. Januar 2005, in Bamenda

Honorine hatte mir in Deutschland schon was über den Staudamm in Bamenda erzählt. Zusammen mit ihr, ihrem Vater Clement, einem Cousin und unserer ältesten Nichte Nzang machten wir uns auf den Weg. Am Rand der Stadt beginnen gleich die Felder und wir trafen eine Tante, die sich dort mit der überall in Schwarzafrika zu findenden Kurzhacke abrackerte. Auch sonst war die Wanderung sehr abwechslungsreich. Wir sahen Rinder, viele Arten von Feldern und eine aufwändige Nachstellung vom Weg Jesus ans Kreuz. Ich war über den Winter ziemlich faul

Waschen am Bach
Landwirtschaft mit Hacke

Der Stausee in Bamenda

und deshalb untrainiert. Normalerweise machen mir lange Fußmärsche nicht aus, aber dieses Mal war ich froh, als wir am Ende der Wanderung einkehrten und ich die beste Avocado meines Lebens aß.

12. Januar 2005, von Bamenda nach Douala

An meinem letzten Tag in Bamenda besuchten wir noch ein Mal den Onkel von Honorine. Wir srachen etwas über die Geschäftsmöglichkeiten zwischen Kamerun und Deutschland und ich machte einige Gruppenbilder. Dann fuhr er uns in seinem Audi 100 wieder zurück in die Stadt und zeigte uns einige Läden, wo gebrauchte Sachen aus Europa verkauft wurden. Abends waren wir noch mit Freunden von Honorine aus und so gegen acht machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Dort wurden gerade Schweine und Ziegen verladen. Die Viecher waren gefesselt. Trotzdem strampelten sie beim Verladen wie verrückt.

Am Familiengrab

Viehtransport von Bamenda Douala

Mit Verspätung fuhr der Bus dann um Mitternacht Richtung Douala los. Wir saßen direkt neben dem Lautsprecher. Der plärrte die ganze Nacht mit voller Lautstärke. Klar, der Fahrer durfte ja nicht einschlafen. Vom Gepäckabteil her roch es immer stärker nach Schwein. Natürlich hatte der Bus auch keine Klimaanlage, noch konnten die Fenster geöffnet werden. Trotzdem schaffte ich es etwas zu schlafen.

13. Januar 2005, in Douala

Kurz nach Sonnenaufgang kamen wir am Busbahnhof in Douala an. Mir war es überhaupt nicht wohl. An solchen Orten hängt oft Pack rum und von Polizei oder sonstigem Sicherheitspersonal war nicht zu sehen. Wir nahmen das erste Taxi und fuhren wieder zum Haus von Honorines Tante. Dort standen wir erst mal vor verschlossenen Türen. Glücklicherweise wurde unser Klopfen dann doch bemerkt und wir konnten uns im Haus noch eine Weile hinlegen. Ein Verwandter brachte mich dann zum vereinbarten Treffpunkt der Reisegruppe. Alle machten einen sympathischen Eindruck. Ich war der einzige Deutsche neben einigen Holländern und Angelsachsen. Die meisten waren schon über vierzig. Nach Westafrika gehen eher Leute, die schon viel gesehen haben. Danach fuhren wir mit dem Mercedes ins ein billigeres, von der Kirche unterhaltenes Hotel. Mit anderen Mitreisenden ging ich dann Essen und später in ein Internet Cafe. Dabei fiel mir auf, dass vor fast jedem größeren Laden mit Schnellfeuergewehren bewaffnete Wachen postiert waren. Abends traf ich mich noch mal mit Honorine zum Essen.

14. Januar 2005, von Douala nach Kribi

Nachdem wir morgens noch in Douala rumhingen, machten wir uns nach dem Mittagessen endlich auf den Weg Richtung Kribi. Bei einem Einkaufsstopp klaute ein dreister Jugendlicher Darren die Sonnenbrille. Im Südosten Kameruns gibt es noch viel Regenwald und immer wieder kamen uns mit riesigen Stämmen beladene Holzlaster entgegen. Hier gibt es auch viele Wilderer. Die getöteten Tiere hängen an Stöcken aus und werden direkt an der Straße verkauft. Wir sahen einen Affen und ein kleines Krokodil. Nach einigen Stunden Fahrt kamen wir schließlich an unserem Campingplatz in Kribi an. Wir stellten unsere Zelte direkt am Strand auf.

Fischerboote am Strand von Kribi

Schildrabe

Ich erkundete noch etwas die Umgebung und ließ den Tag anschließend mit einem Bier ausklingen.

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