Der Mikumi Nationalpark

Allgemeines

er Mikumi-Nationalpark lehnt sich an die nördliche Grenze von Afrikas größtem Wildreservat, dem Selous. Er wird von der asphaltierten Daressalam-Iringa-Straße durchschnitten und ist deswegen der zugänglichste Teil einer 75’000 Quadratkilometer großen Wildnis, die sich nach Osten fast bis zum Indischen Ozean erstreckt.

Wasserloch im Mikumi

Elenbulle und zwei seiner Weiber

Das beliebte Herzstück des Parks, die Mkata-Schwemmebene mit ihrem offenen Horizont und der reichen Tierwelt, wird oft mit den berühmteren Ebenen der Serengeti verglichen. Auf den abgeflachten Spitzen von Termitenhügeln und während der Regenzeit zuweilen auch hoch oben in den Bäumen liegen Löwen und überwachen ihr grasbewachsenes Reich und die es durchziehenden Zebra-, Gnu-, Impala- und Büffelherden. In den vereinzelten schattigen Akazien-Beständen entlang des Mkata-Flusses, wo sich auch Mikumis Elefanten gerne aufhalten, sind Giraffen auf Futtersuche.

Zebras am Wasserloch

Aggressiver Elefant

Nicht zuletzt dank des guten Wegenetzes ist die Mkata-Schwemmebene vielleicht der verlässlichste Ort in Tansania, wenn man die mächtige Elenantilope, die größte Antilopenart der Welt, beobachten möchte. Die nicht weniger eindrücklichen Großer Kudu und Rappenantilope suchen die von Miombewald bedeckten Ausläufer der Berge heim, die sich an den Parkgrenzen erheben. Mehr als 400 Vogelarten sind auf dem Gebiet des Parks verzeichnet worden, unter ihnen solch farbige Bewohner wie die Grünscheitelracke, der Gelbkehlpieper und der Gaukler.

friedliche Elefantenherde

Löffler löffelt

Während der Regenzeit gesellen sich Scharen von europäischen Zugvögeln zu ihnen. Hauptattraktion der zwei Wasserstellen 5 km nördlich des Haupteingangs sind die Flusspferde, die dort in Gesellschaft ständig wechselnder Wasservogel- populationen leben. Das letzte Spitzmaulnashorn wurde leider Mitte der 80er Jahre gewildert. Von der einstmals mehrere tausend Tiere starken Population im Selous, Mikumi und Ruaha Nationalpark sind leider nur noch vielleicht 40 Tiere im Selous übrig.

Riedbock

Der Chef guckt uns an

Eigene Eindrücke

Auf Grund der Nähe menschlicher Siedlungen und der guten Zugänglichkeit des Parks ist Fleischwilderei im Mikumi sicher ein Problem. Wir sahen trotzdem innerhalb eines Vormittags mehr als erwartet. Mein persönlicher Höhepunkt war die Elenherde mit dem ausgewachsenen Bullen, aber auch Riedböcke hatte ich vorher noch nie gesehen. Zum Schluss kamen wir noch in eine nicht ungefährliche

fliegender Reiher

Musungus mit Fahrer und Landcruiser

Situation. Am Ende einer Sackgasse beobachteten wir Flusspferde und Krokodile, als plötzlich Elefanten auftauchten und zum Wasser wollten. Wir wären ihnen gerne ausgewichen, aber es ging nicht. Vor uns war ein Tümpel voller Flusspferde und Krokodile, seitlich ging es eine Böschung runter. Zum Glück warteten die Elefanten geduldig und auch als wir ihnen den Platz am Wasser freimachten und knapp an der Gruppe vorbeifuhren, wurden sie nicht nervös. Offensichtlich ist die Elfenbeinwilderei im Mikumi kein Problem mehr. Für Fleischwilderer ist ein Elefant zu groß und um das Elfenbein zu verkaufen, braucht man Kontakte zu einem kriminellen Netzwerk. Für die Einheimischen ist das Material uninteressant. Da gibt keiner Geld dafür aus. Meiner Meinung nach ist der Mikumi ein interessanter Nationalpark. Sein Pech ist, dass es in Zentraltansania mit dem Ruaha und dem Selous noch größere und spektakulärere Schutzgebiete gibt.

Der Verprügelte

Impalabock