Das Pantanal

Das Amazonas Gebiet mag bekannter sein, aber um Tiere zu beobachten, da sind die offenen Flächen des Pantanals weitaus geeigneter. Ungefähr 60% dieses 230000 Quadratkilometer großen Gebiets gehören zu Brasilien, der Rest zu Bolivien und Paraguay. Während der Regenzeit sind weite Teile des Pantanals überschwemmt und nur mit dem Boot zu erreichen. Das verhinderte eine landwirtschaftlich intensive Nutzung des Gebiets. Zebu Rinder kommen allerdings auch damit zurecht und sind dort deshalb sehr zahlreich. Ich war im August auf der Fazenda San Francisco, einer Reis-, Rinder- und Touristenfarm 36 km von Miranda am Rand des Pantanals. Innerhalb von noch nicht Mal zwei Tagen, von denen einer ziemlich verregnet war, sah ich Ozelot, Mähnenwolf, Ameisenbär, Sumpfhirsch, viele Capybaras, Kaimane in Massen, verschiedenste Greifvögel, vor allem Caracaras, mehrere Storcharten, Geier, Ñandus, Tucane, ganze Wolken von Papageien, Eulen, Singvögel und auch eine Anakonda. Da die Fluchtdistanz der Tiere sehr gering ist, sie sind an Menschen gewöhnt und es wird wohl auch nur wenig gewildert, konnte ich mit meiner EOS 3, dem tollen 100-400 mit Bildstabilisierung und einem starken Blitz samt Televorsatz den Großteil der erwähnten Tiere auch mit der Kamera erbeuten.
Die einzigen spektakulären Arten, die ich nicht sah, waren der Jaguar und das Tapir, aber auch von ihnen sah ich Spuren. Der riesige Tatzenabdruck war eindeutig und der Haufen Losung kann durchaus auch von einem Tapir gewesen sein. In dieser und zwei Nachbarfarmen erforscht ein brasilianischer Biologe den Bestand der eindrucksvollen Katze. Um sie zu jagen, anschließend zu narkotisieren und vielleicht mit einem Sendehalsband zu versehen, gibt es ein Rudel Jagdhunde auf der Farm. Angeblich leben zehn bis fünfzehn Jaguare auf ca 30000 Hektar. Klar, diese Katze tötet ab und an auch Haustiere und wird deshalb auch immer noch geschossen, aber trotz langer Verfolgung gibt es im Pantanal noch sehr gute Bestände dieser mit Abstand größten Katze Amerikas.
Überhaupt gibt es vielleicht nirgends auf der Welt eine Gegend, in der auf landwirtschaftlich genutztem Gebiet eine solche Anzahl Wildtiere lebt. Bei einer Pirschfahrt fuhren wir an einem modernen Mähdrescher vorbei und sahen keine fünf Minuten später einen Ozelot.

Bildergalerie Pantanal

Die Bilder entstanden am 5. bis 7. August 2003 auf der Fazenda San Francisco im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Es sind auch Bilder dabei, bei denen der Einfluss des Menschen auf das Gebiet deutlich wird. Der Pantanal ist schon lange keine reine Wildnis mehr. Übrigens kann ich diese Fazenda empfehlen. Ich hatte den Eindruck, dass sich dort nicht nur die Touristen, sondern auch die Landarbeiter sehr wohl fühlen.

Ameisenbär
Sophie hat was am Haken
Nebenfluss des Miranda
Habicht
Kaiman drohend
Kaiman lauernd
Ein Haufen Kaimane
Derselbe Haufen
Junge Kaimane
Kaiman gleitet
Eine Cabybara Familie im Reisfeld
Zwei Cabybaras am Ufer
Keine Panik
Wie lang bleiben die noch
Cabybara in Panik
Papagei im Profil
Papagei beim Essen
lärmender Papageienschwarm
Papagei
Tukan im Baum
Tukan klaut
Tucan im Busch
Caracara auf Pfahl
Caracara
Caracara auf der Lauer
Jabiru Storch fliegt über Reisfeld
Maguari Storch im Reisfeld
Zwei Jabiru Störche im Salat
Storch im abgeernteten Reisfeld
Landarbeiter am Grill
Junge Zebus, ein gewohnter Anblick im Pantanal
Rind wird geschlachtet
Schafe, ein nicht so häufiges Tier im Pantanal

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