Im Land der Dogon


Die Dogon sind dank der Arbeiten des französischen Ethnologen Marcel Griaule und seiner Nachfolgerin Germaine Dieterlen sind die Dogon eines der am besten erforschten Völker Westafrikas. Griaule kam das erste Mal 1932 in dieses Gebiet, damals eine französische Kolonie und kehrte bis zu seinem Tod 1956 immer wieder zurück. Seine Assistentin Germaine Dieterlen führte dann die Forschungen weiter. Ich besuchte die Dogon im April 1998 und sah nach meiner Reise eine Dokumentation. Die frühesten Aufnahmen waren aus den 30 er Jahren. Viel hat sich am Leben der Dogon in den letzten 70 Jahren aber nicht verändert.

Alltagsszene im Gebiet der Dogon

Die Menschen leben von der Landwirtschaft, die mit einfachsten Mitteln betrieben wird. Das angebaute Getreide oder Hirse wird dann in Mörsern zerkleinert. Auf Grund dieser harten Arbeit, bei uns geht man ins Studio, sind die Frauen teilweise recht muskulös. Fließend Wasser gibt es natürlich auch nicht. Jeden Morgen gehen die Frauen zur nächsten Quelle, um mit Eimern ein paar Liter Wasser nach Hause zu tragen.

Dogon Frauen beim Wasserholen


Natürlich gibt es bei den Dogon auch Handwerker. Ich sah einmal einen Schmied, der aus Schrott mit einem einfachen Hochofen Werkzeuge für die Landwirtschaft herstellte. Natürlich haben sie nicht unsere modernen Produktionsmittel. Wenn es allerdings darum geht, aus einfachsten Dingen etwas zu machen, dann sind uns Völker wie die Dogon weit überlegen. Wir würden in so einer harten Umgebung wahrscheinlich einfach verhungern.

Weber im Land der Dogon


Die Dogon kamen vor einigen Jahrhunderten in dieses Gebiet, das von einer Art Pygmäenvolk bewohnt war. In langen Kämpfen setzten sich die Dogon schließlich durch. Dass damals, als es viel weniger Menschen auf der Erde gab, Kämpfe um solch ödes Land geführt wurden, hat mich dann doch überrascht, aber vielleicht war die Gegend damals fruchtbarer. Als die Gegner besiegt waren gaben die Dogon ihre Festungsdörfer in den Felsen auf und bauten am Fuß der Falaise de Bandiagara oder auf dem Hochplateau neue Ansiedlungen auf.

Dorf am Fuß der Falaise de Bandiagara


Nur noch der König lebt in den Felsen über den Dörfern, wo er von der Bevölkerung versorgt wird. Ich habe ihn damals besucht und ihm einige Kola Nüsse, das Genussmittel Westafrikas, geschenkt.

Der König der Dogon


Viele Dogon sind zum Islam und auch zum Christentum konvertiert. Angeblich werden sie von beiden Religionen gezwungen, ihre Bräche aufzugeben. Ich hatte eher den Eindruck, dass sie im Grunde Animisten geblieben sind. Auch scheint es keine Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der verschieden Religionen zu geben.

Kleine, aber gepflegte Moschee im Gebiet der Dogon



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