Djenné, die wahrscheinlich älteste Stadt Afrikas südlich der Sahara

liegt im Überschwemmungsgebiet der Flüsse Niger und Bani, etwa 350 km südwestlich von Timbuktu. Die Stadt wurde vor ungefähr 1200 Jahren gegründet und war lange der bedeutendste Handelsplatz Malis. Zwischen 1591 und 1780 war Djenné unter marokkanischer und ab 1893 unter französischer Herrschaft. In dieser Zeit wurde sie auch von Mopti überflügelt. Die Stadt hat heute als Handelszentrum nur noch lokale Bedeutung.
Ich war 1998 in Djenné und fasziniert. Man hat dort das Gefühl eine Zeitreise gemacht zu haben. Es gibt kaum moderne Gebäude, die Stadt ist ja auch nicht mehr gewachsen und die alten Bauten sind nicht so überrenoviert wie bei uns. Nein, dort spielt sich der ganz normale Alltag ab.

Die berühmte Moschee von Djenné, am einem Markttag

Vor allem wegen der Moschee wurde die Stadt 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Da Djenné nicht leicht zu erreichen ist, sind Touristen dort zwar nicht selten, aber sie drücken der Stadt nicht ihren Stempel auf. Die Einheimischen kümmern sich kaum um einen sondern gehen ihren Geschäften nach. Wenn man die Stadt besuchte, dann darf man den montags stattfindenden Markt nicht verpassen.

Frauen auf dem Weg zum Markt


Die Menschen kommen mit ihren von Eseln, Pferden oder Ochsen gezogenen Karren in die Stadt, um dort ihre Geschäfte zu machen.

Porträt einer Marktfrau vom Stamme der Peul


Vom Dach unseres Hotels aus hatten wir einen guten Überblick auf das Geschehen und mit einem Teleobjektiv konnte man auch Details einfangen.

Was hier wohl verkauft wird?


In Mali, wie auch in vielen anderen Teilen Afrikas, wird der Handel von den Frauen dominiert. Die kleinen Kinder packt man auf den Rücken und schleppt sie mit.

Der Kontakt zur Mutter ist anfangs sehr eng


Wenn die Kleinen dann Hunger haben werden sie sozusagen fliegend gestillt. Mali ist zwar ein moslemisches Land, aber die strenge Kleiderordnung der Araber hat sich dort nicht durchgesetzt. Wahrscheinlich ist es einfach zu heiss. Die Frauen dort sind oft auch sehr attraktiv, größer und schlanker als die Bantus in anderen Gebieten.

Der Kleine muss sich für seine Milch ganz schön anstrengen


Da Mali ein sehr armes Land ist und auch immer wieder Probleme hat, seine Bevölkerung zu ernähren, war ich überrascht so viele stolze und schöne Menschen zu treffen. Eine Woche nach meinem Urlaub war ich in Backnang auf dem Markt. Das schwäbische Gegenstück zur malischen Marktfrau wirkt mit ihrem Kleiderschurz gegenüber den eleganten Afrikanerinnen, als ob sie gerade vom Feld gekommen wäre.

Die Fähigkeit der Afrikanerinnen, Dinge auf dem Kopf zu balancieren, hat mich immer wieder beeindruckt.



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